ROboB

Projektbeschreibung
ROboB ist ein Forschungsprojekt mit dem Ziel die Freistellung im Seefrachtimport mithilfe der Blockchain-Technologie abzubilden. ROboB steht dabei für „Release Order based on Blockchain“. Der Prozess der Freistellung spielt beim Seefrachtimport eine zentrale Rolle. Die Freistellreferenz, welche zwischen den beteiligten Parteien ausgetauscht wird, berechtigt ein Transportunternehmen dazu, einen Container vom Terminal abzuholen. Aufgrund des enormen Wertes der bewegten Waren entstehen hohe Anforderungen an die Zugriffberechtigung und die Sicherheit des IT-Prozesses. Für den Freistellungsprozess existiert bisher kein durchgehender IT-gestützter Informationsfluss. Mithilfe der Blockchain kann jedoch eine gemeinsame, verlässliche Datenbasis für involvierten Akteure geschaffen werden. Im Rahmen des Projekts werden zwei alternative Vorgehensweisen in die bestehende Import-Plattform des Hamburger Hafens integriert und auf ihre Praxistauglichkeit – auch gegenüber der bestehenden Lösung – geprüft. Neben dem Nachweis der Machbarkeit soll das Projekt dazu beitragen, die Prozesse im Seehafen noch effizienter zu gestalten.

ROboB ist ein Verbundprojekt im Rahmen des Förderprogramms für Innovative Hafentechnologien (IHATEC), welches vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert wird. Projektträger ist die TÜV Rheinland Consulting GmbH. Zu den Verbundpartnern gehört neben der DAKOSY Datenkommunikationssystem AG, welche den Vorsitz innehat, das Institut für Logistik und Unternehmensführung der Technischen Universität Hamburg. Als assoziierte Partner konnten namhafte Vertreter der involvierten Branchen (Spedition, Carrier und Terminalbetreiber) sowie einige Branchenverbände gewonnen werden, so dass eine praxistaugliche und belastbare Abdeckung gewährleistet ist.
Implikationen für kleine und mittlere Unternehmen
Im Rahmen des Projekts ROboB hat sich herausgestellt, dass eine Blockchain-basierte Containerfreistellung Vorteile aufweist, aber auch starken Barrieren gegenübersteht. Auf der einen Seite ermöglicht die Nutzung der Blockchain-Technologie Vorteile, wie die Vereinheitlichung des Informationsflusses und eine eindeutige Identifizierung des richtigen Abholers. Auf der anderen Seite könnten durch die Transparenz der Blockchain Handelsbeziehungen zwischen beteiligten Akteuren aufgedeckt werden. Außerdem ist die Blockchain eine sehr junge Technologie und nicht alle Unternehmen sind ausreichend digitalisiert. Um eine praktikable Blockchain-Lösung anbieten zu können, müssen alle diese Barrieren überwunden werden. Insbesondere die Transparenz der Daten spielt eine entscheidende Rolle beim Design des Blockchain-Netzwerkes. Weiterhin sollte die Digitalisierung in vielen Logistikunternehmen, speziell bei KMU, vorangetrieben werden, damit diese an möglichen Blockchain-gestützten Prozessen überhaupt teilnehmen können.
Zeitraum
bis
Projekt-Status
Pilotprojekt/Testläufe
Projekttyp
Forschung
Einsatzbereich
Automatisierung von administrativen Prozessen
Dezentralisierung von Zugriffsmöglichkeiten
Identifikation und Identitäten
Unternehmen
TÜV Rheinland Consulting GmbH, DAKOSY Datenkommunikationssystem AG, Technische Universität Hamburg, EUROGATE Container Terminal Hamburg GmbH, Hamburger Hafen und Logistik AG, Hapag-Lloyd AG, CMA CGM Deutschland GmbH, a. hartrodt GmbH & Co KG, Kühne + Nagel AG & Co KG, DIHLA GmbH
Implementierung
HyperLedger Fabric
Zugriffsrechte
permissionless private Blockchain
Zuletzt geändert: 20.07.2020